Offener Prozess

2021, Ausstellungsprojekt

in Gedenken an
Enver Şimʂek, Abdurrahim Özüdoğru, Süleyman Taʂköprü, Habil Kılıç, Mehmet Turgut, İsmail Yaʂar, Theodoros Boulgarides, Mehmet Kubaʂık, Halit Yozgat, Michèle Kiesewetter und die vielen weiteren Opfer rechter und rassistischer Gewalt

Was bleibt ist die Trauer – eine gesellschaftliche Trauer um jene, die aus dem Leben gerissen wurden. Aber es bleiben auch die Geschichten und viele offene Fragen. Es bleiben die Kämpfe um eine lückenlose Aufklärung und um Anerkennung, die nicht abgeschlossen sind.

Die Auseinandersetzung mit dem NSU-Komplex ist ein offener Prozess. Ein Prozess, der nicht mit einem Gerichtsverfahren und zahlreichen Untersuchungsausschüssen abgeschlossen werden kann. Was bleibt ist eine gesellschaftliche Zeug*innenschaft und Forderungen für eine Zukunft, in der es keine Opfer rassistischer, rechtsterroristischer Gewalt gibt.

Geschichten bleiben und sie migrieren. Niemand vergisst, niemand wird vergessen. "Solidarität setzt nicht voraus, dass unsere Kämpfe die gleichen Kämpfe sind oder dass unser Schmerz der gleiche Schmerz ist oder dass unsere Hoffnung auf die gleiche Zukunft gerichtet ist. Solidarität beinhaltet Engagement und Arbeit sowie die Erkenntnis, dass wir, auch wenn wir nicht die gleichen Gefühle, das gleiche Leben oder den gleichen Körper haben, auf gemeinsamem Boden leben." (Sara Ahmed)

Die Beiträge in der Ausstellung erzählen von Widerständen und Solidarität. In der Ausstellung können Besucher*innen sich mit Kopfhörern einklinken, den Geschichten zuhören, durch die Archive und Bibliotheken stöbern und den Chatbot für weiterführende Informationen und Erklärungen nutzen. Wir laden ein, Teil des Offenen Prozesses zu werden: als Zeug*innen, als Zuhörende, als solidarisch Handelnde.

Zur Webausstellung

Offener Prozess ist eine Ausstellung mit Beiträgen von Želimir Žilnik, Pınar Öğrenci, Thanh Nguyen Phuong, Alex Gerbaulet, Mareike Bernien, Imran Ayata, Bülent Kullukcu, Vincent Bababoutilabo, Harun Farocki, Hito Steyerl, belit sağ, Sefa Defterli, Forensic Architecture, Initiative 12. August, socills, TRIBUNAL SPOTS, Anne König, Nino Bulling, Ulf Aminde und die Initiative Herkesin Meydanı, Projektteam Offener Prozess, Irène Mélix, Theo Treihse sowie Studierende der TU Chemnitz, ARK, Ülkü Süngün.

Das Projekt Offener Prozess wurde geleitet von Hannah Zimmermann und Jörg Buschmann. Die Ausstellung Offener Prozess wurde von Ayşe Güleç und Fritz Laszlo Weber kuratiert. Die Ausstellungsproduktion übernahm Irène Mélix, Ausstellungsgestaltung durch Please don’t touch. Im Auftrag von ASA FF e.V.

Ausstellungsansichten von Alexandra Ivanciu in der GfZK Leipzig, Clemens Müller / please don't touch im Stadtmuseum Jena,

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